Vom Lohner L200 Super (auch liebevoll Krokodil genannt) wurden lediglich 950 Stück gebaut. Umso erfreulicher ist es daher, dass in den letzten Jahren immer mehr Roller wieder aufgetaucht sind und sich die Spezies langsam erholt. Jedoch meist mit Fehlteilen bzw. stark beanspruchten Verschleißteilen.

Das Krokodil (L200 Super) war mit einem Sachs Rotax 200 ccm Standmotor ausgestattet. Für die Motoren aus dieser Zeit wurden für die Reibscheibe der Kupplung meist Korkscheiben verwendet.

Wie bei meinem letzten Blogbeitrag zu den L125-Stoßdämpfern beschrieben, gab es auch zusätzliche Stoßdämpfer beim L200 Super.
Die Federung beim L200 Super wurde über 4 starke Gummiringe gelöst, die nur bedingt gutes Fahrverhalten liefern. Dabei gab es anscheinend zwei verschiedene Gummiring-Typen: für den Solo- und für den Beiwagenbetrieb.

Als Dämpfer-Grundausstattung waren beim L125 drei offene Spiral-Druckfedern (1x vorne, 2x hinten) verbaut. Der L125 wurde aber teilweise mit Öl gefüllten Stoßdämpfern auf der rechten Seite hinten nachgerüstet. Weiters konnten die offenen Druckfedern durch bessere Dämpfer komplett ersetzt werden.

Bei der Gabel wurden einerseits Nadellager für die Radaufnahme und natürlich Lenkkopflager verbaut. Die Nadellager sind Normteile (HK1816), die man beim Lagerhändler seines Vertrauens oder online bekommt. Auf die Lenkkopflager trifft dies leider nicht bzw. nur zum Teil zu.

Endlich war es soweit und ich konnte mit dem Zusammenbau meines L150 beginnen. Für den ersten Schritt wollte ich die Gabel einbauen. Da die Gabel beim L125, L150 und L200 Rapid identisch sind, können die nachfolgenden Tipps an allen drei Rollern angewendet werden.

Im Frühjahr hatte ich Zeit, meine Lohner-Teile-Sammlung nach brauchbaren Originallack-Teilen zu durchforsten. Dabei kamen vor allem Scheinwerfertöpfe zum Vorschein sowie auch das ein oder andere NOS-Teil vom L98T bis zur Sissy S.

Die ersten beiden Lohner-Modelle, L98 und L98T, hatten noch keine fix verbauten Schlösser. Man gab sich mit Vorhängeschlössern zufrieden. Das änderte sich ab dem L200 Super, wo es bereits eine fix verbaute Lenkersperre gab. Danach waren immer eingebaute Schlösser als Lenkersperre bzw. zum Abschliessen von Staufächern – vom L125 bis zu den Sissy-Modellen – zu finden.

Die meisten Lohner-Roller wurden vom Werk aus mit einem Bordwerkzeug-Set inklusive Luftpumpe ausgestattet. Da lose Teile – wie das Bordwerkzeug – gerne mal beiseite gelegt wurden und nicht beim Fahrzeug blieben, ist das originale Werkzeug sehr selten zu finden.

Alle Lohner Roller bekamen ein hübsches Lohner-Emblem. Dabei gab es verschiedene Ausführungen über die Jahre. Beim L98T hatte es zwei Ausführungen gegeben: ein Abziehbild oder bei den späteren Modellen ein Blech-Emblem. Mein L98T war mit einem Abziehbild versehen. Da mein L98T eine Vollrestauration war, brauchte ich auch ein neues Lohner-Abziehbild.